Wo und wie ich arbeite.

Hmm... Wie beschreibe ich das?

Das "wo" ist einfach: Überall da, wo ich das tun kann, was ich gerade tue. Das kann im Zug, auf der Parkbank, auf der Decke auf irgendeiner Wiese sein. Meistens ist es jedoch bei mir zuhause. Am (Arbeits-/Schreib-)Tisch, auf dem Sofa oder Sessel, selten auch mal auf meinem Bett sitzend. Mal mit, mal ohne Hörbuch, Fernsehen oder ein Buch lesend.

Es muss bequem (Beine hoch und Platz für die Nadeln :-)) und angenehm temperiert sein.  

Das "wie" ist nicht ganz so einfach zu erklären... Je nachdem, wie viel und welches Material und wie viel Zeit ich zur Verfügung habe, welche Idee ich umsetzen möchte. Falls meine Vorstellung vom Endergebnis klar definiert ist und ich also weiss, was ich aus Zeit/Menge/Idee machen möchte, dann ist das ziemlich einfach. 

Manchmal kommt es allerdings vor, dass ich beispielsweise einen Schlauchschal machen möchte - das ist dann plötzlich ein Schulterwärmer. Oder ich fange einen Wickelschal an, der zum Rock mutiert. Manchmal ist es sogar beides... :-) 

Selten passiert es mir, dass mein vorhandenes Material für das gedachte Projekt nicht reicht. Dann lasse ich mir ein dazu passendes Detail einfallen. Und bei zu viel Material wird der Rest entweder zu einem Accessoire verarbeitet oder in den Fundus zurück gepackt um bei einem anderen schönen Teil verarbeitet zu werden. 

Und all die vielen Klein- und Kleinstreste werden Häkelblümchen, Ringelmützen, Löckchen, Stickereien oder Füllmaterial.

Welches Material ich womit verarbeite. Und woher ich es bekomme.

Im Prinzip alles, was mir unter die Finger kommt und ich für passend erachte. Naturfasern (Seide, Schurwolle, Mohair, Alpaka, Angora, Leinen, Bambus, Papier, Baumwolle.......). Viskose, Modal (modifiziertes Naturmaterial). Bast. Metall. Synthetik (=Plastik, Poly-irgendwas, Kunststoff). Perlen und Knöpfe jeglicher Couleur (also Teile, durch die man einen Faden oder Draht oder sowas ziehen kann) aus Holz, Glas, Kunststoff, Halbedelsteinen, Metall, Koralle, Bein, Horn, Bernstein...... Farben und Materialien mit oder ohne alle möglichen Bindemitteln (Tusche, Tinte, Aquarell, Tempera, Lack, Buntstifte, Filzstifte, Pigmente, Gouache, Blattgold und Leim und Mixtion und Kreide, Schlagmetall, Metallpulver und -flitter......). Kerzen. Steine. Fundstücke aus Glas und Keramik. Treibholz. Dekomaterial. Geschirr. Plastikfiguren. Fertige und halbfertige Projekte, die zu was ganz anderem werden (zum Beispiel Gobelinbilder). Kastanien, Eicheln und die Käppchen davon, Blätter, Zweige, Äste, Holzstämme, Fruchtkapseln, Blüten, Gräser, Früchte, Beeren, Rinde..... Gummi, Linoleum, Modelliermaterial wie Ton, Salzteig, Fimo, Pappmache, Beton, Silikon....... Stoffe aus Baumwolle, Leinen, Seide, Wolle und was es da sonst noch so alles gibt....... Hilfsmittel wie Solufix und Decovil und Bleistifte und Transparentpapier und Lineale. Manchmal auch ein Overheadprojektor oder ein Paxiscope....... Federn und Pinsel, Plastikstramin und Stickgarne, Verschlüsse und Lederbänder, Druckknöpfe, Reissverschlüsse, Stopper, Gummibänder, Schräg- und andere Bänder. Schnüre aus Naturfasern oder Kunststoff. Strick-, Häkel-, Näh- und Sticknadeln in ganz vielen verschiedenen Abmessungen. Nähmaschine. Overlockmaschine. Bügeleisen, Bohrmaschine, Heissklebepistole. PC. Drucker. Kamera. Kabel für Konnektivität. Ein Webrahmen zum Brettchenweben. Ein Webrahmen für leinengebundene Webstücke. Ein Perlenwebrahmen. Cuttermesser, Schneidematte, Motivlocher. Stickrahmen. Peddigrohr, Pappe, Papier. Falzbein.

 

Die Liste wäre nahezu unendlich fortzusetzen..... Das lasse ich aber besser mal jetzt. Jedenfalls hast Du einen kleinen Eindruck bekommen von der grossen Vielfalt der Materialien und Hilfsmittel, die ich benutze.

 

Die Quellen der Materialvielfalt sind fast ebenso vielfältig wie die Materialien selbst. Künstlerbedarfsgeschäfte, Wolleläden, (Kunsthandwerker- und Mittelalter-)Märkte, Grosshandel, Flohmarkt, Second-Hand-Läden, Haushaltsauflösungen, Fundstücke von Reisen oder Spaziergängen..... Ich könnte Stunden und Tage mit der "Jagd" und der Suche und dem Finden von Dingen verbringen! Wäre da nicht noch das andere: diese Dinge zu verarbeiten und schöne Unikate herzustellen! :-) Was ich eigentlich noch lieber tue... 


Es kann auch mal was schiefgehen...

Das nebenstehende Projekt ist (in Ansätzen) schief gegangen... Gut, dass ich die Umhängetasche für mich konzipiert hatte, mit Innentaschen und Grösse und Länge des Trageriemens. Und ich hatte mich so gefreut, als die Tasche endlich fertig war! Die Materialien haben sich total gut angefühlt und die Farbkombination fand ich auch sehr gelungen (auch wenn das nicht wirklich "meine" Farben sind, in diesem Taschen-Fall passte es...).

Total schöne, graue, haptisch unfasslich angenehme Wolle und das grüne Samt-Futter - einfach schön. 

Dummerweise hat nach (wirklich) kurzer Benutzungszeit die Wolle angefangen, sich in Luft aufzulösen...! Nämlich da, wo die Tasche schubberte, wenn ich sie umgehängt trug. Übrig blieb nur die haltbare Poly-irgendwas-Seele, was Glück im Unglück war... Und was ich auch irgendwann demnächst noch irgendwie so flicken werde, dass ich die Tasche wieder nutzen kann (vielleicht wird sie dann sogar noch aufgewertet... :-) ).